Unsere Historie: Jaster Getränke – seit Generationen
Wir laden Sie dazu ein, ein wenig mehr über unser Traditionsunternehmen, welches nun bereits auf ein über 160 jähriges Bestehen zurückblickt und unsere Produkte zu erfahren.
In der Gründungsphase lernte er seine spätere Ehefrau, Auguste Flöckher, kennen, deren Vater leitender Angestellter der Schnapsbrennerei des Herrn Bock von Wülfingen war. Auf dessen Anraten gründete Friedrich Jaster eine Schnaps- und Likördestillation nebst Weinhandlung.
Die erste Geschäftsstelle lag allerdings in der Blankestraße. Mit den Geburten der Söhne Alfred (1854) und Karl (1858) schien die Erbfolge gesichert. Mit Eifer baute Friedrich Jaster seinen Betrieb zu einem leistungsfähigen Unternehmen aus, ca.1860, zog die Firma in das Bürgerhaus Nr.72 Hauptstraße. Der Tod des Vaters (1877) unterbrach die Ausbildung und Planungen der Söhne Alfred und Karl zu einem frühen Zeitpunkt.
Dem Wunsch der Mutter folgend kehrten beide Söhne nach Gronau zurück und übernahmen im guten Einverständnis 1877 zusammen die väterliche Firma. Am 11. März 1893 – noch nicht 33 Jahre alt – verstarb Karl Jaster.
Sein Sohn, Paul Eduard Jaster, sollte nach dem Plan seines unverheirateten Onkels Alfred der spätere Firmenerbe sein. Durch sein Engagement für die Belange der Gronauer Bürger wurde Alfred Jaster 1897 in das Bürgervorsteherkollegium gewählt und war von 1898 bis 1904 dessen Worthalter.
1904 wurde er Bausenator. Zudem berief man ihn in den Vorstand der bereits 1850 gegründeten Stadtsparkasse. Zu diesen Ehrenämtern kam schließlich noch das des Dezernaten für das 1903 gegründete Städtische Elektrizitätswerk – das heutige Überlandwerk Leinetal.
Über allen diesen ehrenamtlichen Aufgaben stand für Alfred Jaster seine Firma im Mittelpunkt seiner Bemühungen.
Im Jahre 1896 stellte Alfred Jaster den am 18. September 1877 in Bremen geborenen Heinrich Reising als neuen Mitarbeiter ein. In demselben Jahr erscheint in der Palette seines Likörangebots ein neuer Magenbitter – Original Gronauer Lockstedter – Laut alter Überlieferung leistete Heinrich Reising seinen Militärdienst im „Lockstedter Lager“ in Schleswig-Holstein. Dort soll ihm vom einem Vorgesetzten aufgetragen worden sein, einen Trunk zu brauen, der das Kantinenessen verdaubar machen sollte. Als „Original Gronauer Lockstedter“ wurde er in der Folgezeit weit über die Grenzen des Vertriebsbereichs hinaus bekannt und als echte Spezialität geschätzt.
Der 19 jährige Küfer Heinrich Reising war arbeitsam, genoss das Vertrauen seines Prinzipals und avancierte in der Folgezeit zum Lagerverwalter. Neben der erlernten handwerklichen Fertigkeit eignete er sich die notwendigen kaufmännischen Kenntnisse an. Als Naturbegabung rühmte man seinen ausgeprägten Geschmacks- und Geruchssinn.
Der Tod des Neffen von Alfred Jaster, Paul Eduard, der 1916 im Krieg gefallen war, die veränderten politischen Verhältnisse nach dem verlorenen Weltkrieg und die stetig fortschreitende Geldentwertung führten bei ihm – inzwischen 68jährig – den Entschluss herbei, seine sämtlichen Ehrenämter niederzulegen. Die Verdienste des Senators Alfred Jaster um die Stadt Gronau und deren Bürger wurde dadurch gewürdigt, dass ihm anlässlich seines 70. Geburtstag das Ehrenbürgerrecht der Stadt Gronau verliehen wurde.
Nach den Kriegswirren und aufgrund seines Alters übergab er nach und nach einen Teil der Aufgaben an bewährte Mitarbeiter, vornehmlich galt das für den langjährigen Vertrauten Heinrich Reising, dem er in der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre weitgehend die Leitung der Geschäfte überließ. Am 27. Oktober verstarb Alfred Jaster 82jährig. Posthum erfuhr er eine weitere Ehrung dadurch, dass nach ihm die „Senator-Jaster-Allee“ benannt wurde.
Der Tod von Alfred Jaster schuf in dem Unternehmen zwangsläufig auch neue Besitzverhältnisse. Als Gesamterben hatte er die Kinder aus den Ehen seiner Schwestern Amalie und Anne in sein Testament eingesetzt. In Form einer Erbengemeinschaft übernahmen Dr. med. Wetzell und Alfred Börnhoft vorerst die Firma. Nach einer notwendigen Änderung der Rechtsform wurde das Unternehmen am 1. Dezember 1937 als offene Handelsgesellschaft in das Handelsregister Elze eingetragen. Firmenbesitzer und persönlich haftende Gesellschafter wurden Dr. med. Wetzell aus Niebüll und Heinrich Reising aus Gronau. Die verantwortliche Leitung der offenen Handelsgesellschaft oblag künftig Heinrich Reising. Seit nunmehr vierzig Jahren war der gebbürtige Bremer der Firma Jaster auf das Engste verbunden und hatte durch seine Heirat und die Geburt seiner drei Söhne (Helmut, Heinrich und Gerhard) in Gronau Heimatrechte erworben. Seine Ehefrau Anna, geborene Greve, entstammte einer alteingesessenen Gronauer Familie. Als jüngster der drei Kinder, hatte Sohn Gerhard (geb.18. Juli 1910 in Gronau) nach bestandenem Abitur den Kaufmannsberuf in Bremen erlernt und in danach in weiteren Firmen als Kaufmann und Buchhalter betätigt.
Nach den Wirren des II. Weltkriegs und der Normalisierung der Währungs- und Wirtschaftsverhältnisse wurde Gerhard Reising bereits am 25. März 1947 als zusätzlicher persönlich haftender Gesellschafter in der Firma mittätig. Die Normalisierung der Währungs- und Wirtschaftsverhältnisse in dem Gebiet der 1949 geschaffenen BRD ermöglichte Erweiterungsbauten auszuführen. Im Jahre 1950 wurde ein großes Lagerhaus gebaut, mit modernen Einrichtungen versehen und ausgedehnten Kelleranlagen angelegt. Die Werbung wurde intensiviert und die Auslieferung erfolgte weitgehend durch firmeneigene Fahrzeuge.
Inmitten dieser Phase eines erfolgreichen Neubeginns verstarb Heinrich Reising am 12. März 1951 im Alter von 73. Als Mitglied des Rates, des Finanzausschusses und als Gemeindewaisenrat war Heinrich Reising der Stadt Gronau langjährig ehrenamtlich verbunden. In verschiedenen örtlichen Vereinen und Verbänden hatte er verantwortliche Ämter inne gehabt.
In den folgenden Jahren lag die verantwortliche Leitung der Firma in den Händen des persönlich haftenden Gesellschafters Gerhard Reising. Zu dieser Zeit entstand ein neues Wohngebäude in der Südstraße mit den benötigten Garagen für die Firmenfahrzeuge.
Ein neues Kapitel derzeitiger Firmenhistorie wurde eröffnet, als 1971 die Rechtsform eine neuerliche Änderung erfuhr. Ab dem 26. Februar 1971 führte Gerhard Reising das Geschäft unter der bisherigen Firma als Einzelhandelskaufmann weiter. Gerhard Reising – nunmehr auch verbrieft eigenständig und verantwortlich für die Firma Friedrich Jaster & Co. – fand trotzdem Zeit, einige mit dem Hause Jaster und Reising fast traditionell verbundene Ehrenämter und –tätigkeiten mit Eifer auszuüben.
Als Gerhard Reising am 19. Juli 1976 – einen Tag nach seinem 66. Geburtstag – verstarb, trat am 7. September 1976 die Ehefrau, Kauffrau Alwine Reising (geb. Ahlfeld) in seine Erbfolge. Dem gemeinsamen Sohn, gelernter Destillateur und Kaufmann Gerhard Reising, geb. 7.August 1939 in Hamburg- Harburg, wurde ab Dato Prokura erteilt.
Am 25. November 1977 wurde er ebenfalls als persönlich haftender Gesellschafter eingetragen. Die persönlich haftenden Gesellschafter Kauffrau Alwine Reising und Kaufmann Gerhard Reising übernahmen eine solide Firma mit bewährten Mitarbeitern.
Wie es mittlerweise der Tradition des Hauses enstprach, übernahm Gerhard ebenfalls einige Ehrentätigkeiten und engagierte sich , bzw. unterstützte diverse Vereine, wie z.B. den Luftsportverein Gronau e.V.
Nach dem Tod seiner Mutter Alwine am 18. Oktober 1987 leitete Gerhard Reising allein das Unternehmen.
Durch den Erwerb eines weiteren Grundstücks in der Südstraße erweiterte er die Lagerkapazität des Unternehmens, womit er durch solide Arbeitsweise ein gesichertes Unternehmen erweitern konnte.
Ebenso ermöglichte Gerhard Reising der Stadt Gronau die Verbindung der Innenstadt mit den Sportanlagen in Form eines Durchgangswegs und einer Brücke auf bisherigem Firmengelände.
Am 24. Mai 1988 wurde seiner Ehefrau Ursula, geb. Reibel Prokura erteilt. Zu dieser Zeit befand sich der Sohn Gerd Reising, geb. 12. Mai 1969 in Gronau bereits in der Ausbildung zum Destillateur.
Kurze Zeit nach der Beendigung seiner Ausbildung, am 30. September 1990 verstarb plötzlich und für alle unfassbar – im Alter von nur 51 Jahren – Firmenchef Gerhard Reising. Gerade 4 Monate blieben Gerd die Handgriffe seines Vaters zu erlernen, vorgesehen war ursprünglich noch eine Weiterbildung und sich in anderen Betrieben umzusehen.
Ab diesem Zeitpunkt übernahm Ursula Reising das Unternehmen, Gerd sicherte als Angestellter die Produktion, während seine Mutter hauptsächlich den kaufmännischen Bereich absicherte.
Am 5. Juli 1991 erlosch Ursulas Prokura, nun wurde ihr offiziell die Firmenleitung übergeben. Gerd wurde am 2. März 1992 Prokura erteilt.
Durch die Investitionen im Jahre 1994, in Form von großen Umbau und Restaurationsarbeiten an den alten Gebäuden, in neue Fabrikationsanlagen, sowie der Erschaffung eines neuen Vorratslagers ermöglichte sich eine produktive Arbeitserleichterung.
Durch das große Engagement zu fortschrittlichen Maßnahmen wurde die Angebotspalette flexibler, nun stand es Kunden frei seine eigenen Etiketten zu entwerfen und damit Liköre aus der großen Palette des Angebotes zuversehen.
Als unterstützende Maßnahme und zur Präsentation der Firma ist man seit August 1999 auf dem „Gronauer Weinfest“ vertreten.
Ein Jahr später, im Dezember 2000 entschloss man sich nun auch – im Rahmen des Weihnachtsmarktes- im kleinen, gemütlichen Innhof der Firma eine originale Feuerzangenbowle anzubieten.
Durch Betriebsbesichtigungen bringt Gerd Reising Interessenten die Produktionsweisen und Verfahren der Fa. Friedrich Jaster näher.